Einsamkeit ist ein negatives subjektives Gefühl des Mangels an sozialen Kontakten oder engeren Beziehungen. Oft fehlt die enge und nahe Beziehung zu einer Person oder es fehlt eine emotionale Verbundenheit. Einsamkeit ist ein schambehaftetes Thema, über das nicht gerne gesprochen wird. Zu groß erscheint die Angst davor, selber schuld zu sein oder von anderen verurteilt zu werden.
Wir Menschen sind soziale Wesen und brauchen gute Beziehungen zu anderen, soziale Unterstützung und liebevolle Zuwendung. Einsamkeit kann körperlich und psychisch krank machen. Zur Einsamkeit gehören oft Ängste und Depressionen und ein erhöhter Stresslevel dazu. Auch wird das Herz-Kreislauf-System stärker beansprucht und führt so zu weiteren gesundheitlichen Risiken.
Das Gefühl an der eigenen Situation nichts ändern zu können, allein zu bleiben, keine Unterstützung zu haben, bedeutet auch einen Schlag für das Selbstbewusstsein und das Erleben von Selbstwirksamkeit.
Krankheit, Arbeitslosigkeit sowie Verluste von Angehörigen erhöhen das Risiko zu vereinsamen. Auch kann es zu Einschränkungen der Mobilität oder einer schmalen Rente kommen, welche die Möglichkeiten von Aktivitäten und somit die Aufnahme von sozialen Kontakten behindern.
Mit dem Älterwerden wird es immer schwieriger aus der Einsamkeit bzw. sozialer Isolation herauszukommen. Ebenfalls stellt Armut ein erhöhtes Risiko für Einsamkeit dar.
Lösungen braucht es auf politischer und gesellschaftlicher Ebene. Es gilt gefährdete Gruppen zu lokalisieren und Unterstützung anzubieten. Diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe braucht auch Fachkräfte der sozialen Arbeit, welche diese Menschen in ihrem Lebensraum aufsuchen.
Auch Psychotherapie kann einen wesentlichen Beitrag für Betroffene leisten, Einsamkeit zu thematisieren, Hintergründe zu verstehen, sich wieder mit Menschen wieder zu verbinden und aus der sozialen Isolation herauszukommen.
